In
den vergangenen sechs Wochen herrschte über weite Strecken der Ausnahmezustand
an den globalen Börsen. In den Köpfen der Anleger schwelte ohnehin schon seit
längerem die Sorge um ein Abgleiten der USA und Europas in eine erneute
Rezession, und die sich seit Monaten zuspitzende Schuldenproblematik auf beiden
Seiten des Atlantiks tat ihr übriges.
Angesichts
der Anfang August veröffentlichten enttäuschenden Frühindikatoren verloren
viele Anleger schlicht die Nerven. Politik und Notenbanken bemühten sich um
Schadensbegrenzung, indem bspw. in Europa die EZB ihr Ankaufprogramm auf
italienische und spanische Staatsanleihen ausweitete. Zeitweise zeigten die
Märkte hiernach Ansätze der Stabilisierung, doch die Psychologie behielt die
Oberhand und die Aktienmärkte rauschten weiter abwärts, obwohl die
Fundamentaldaten keineswegs auf eine Rezession hinweisen.
Insbesondere
in Deutschland dürfte sich das Wachstumstempo nach den zurückliegenden
Rekordjahren lediglich in den Bereich von 1 bis 2% normalisieren. Mit einer
Rezession wird hingegen nicht wirklich gerechnet. Auch auf Unternehmensseite
werden weiterhin passable Ergebnisse erwartet.
Nach
erneuten Anzeichen einer Beruhigung an den Märkten genügte Ende der letzten
Woche die Nachricht vom Rücktritt des deutschen Chefvolkswirtes der EZB, um die
Märkte in einen abermaligen Abwärtstaumel zu versetzen. Jürgen Stark, der zum
sechsköpfigen EZB Direktorium gehört, ist strikter Gegner der
Staatsanleihen-Aufkäufe und will diese nicht länger mittragen. Zudem wurden
Stimmen laut, einen „geordneten Staatsbankrott“ Griechenlands zuzulassen, statt
weiter Geld in ein marodes System zu pumpen. Wie eine solche Staatsinsolvenz in
der Eurozone jedoch vor sich gehen könne und mit welchen Konsequenzen zu
rechnen sei, ist nach wie vor völlig unklar.
Die
Märkte – insbesondere in Europa - sind daher völlig verunsichert und der DAX
fiel am Montag zum ersten Mal seit zwei Jahren zeitweise unter die Marke von
5000. Obwohl die Schuldenkrise in Europa die gesamte Weltwirtschaft
beeinträchtigt, fielen die Kurse an den außereuropäischen Börsen bisher nicht
ganz so tief. In der untenstehenden Tabelle auf EURO Basis wird dieser Eindruck
zusätzlich durch den schwachen Euro unterstrichen, der nur noch bei etwa 1,35
USD notiert.
Performance
ausgewählter Indizes zum 12. September (in EUR)
Index
|
19.
August bis 12. September
|
1.
August bis 12. September
|
seit
Jahresbeginn
|
Euro
Stoxx 50
|
-9,5%
|
-25,1%
|
-25,8%
|
DAX
30
|
-9,5%
|
-29,1%
|
-26,6%
|
CAC
40
|
-7,0%
|
-22,1%
|
-22,4%
|
FTSE
100
|
2,0%
|
-9,5%
|
-10,6%
|
Nikkei
|
-0,5%
|
-8,3%
|
-13,0%
|
S&P
500
|
7,4%
|
-4,6%
|
-7,9%
|
DJ
Industrial
|
6,1%
|
-3,3%
|
-4,4%
|
MSCI
World
|
2,9%
|
-9,2%
|
-13,5%
|
DJ
Sustainable
|
-0,1%
|
-12,1%
|
-14,9%
|
MSCI
Emerging Markets
|
2,8%
|
-9,5%
|
-15,5%
|
NASDAQ
|
10,4%
|
-4,2%
|
-7,0%
|
Vor
diesem Hintergrund haben sich unsere Anlagestrategien weiterhin relativ gut
gehalten. Selbstverständlich beobachten wir die Marktentwicklung ununterbrochen
und überprüfen permanent unsere Portfolioallokation.
Nach
den ersten deutlichen Kurseinbrüchen hatten wir unsere Aktienallokation Mitte
August zwar leicht erhöht, bewerten dies angesichts der ausgewogenen regionalen
Streuung jedoch keineswegs als verfrühten Wiedereinstieg – zumal der
Aktienanteil insgesamt noch immer auf einem sehr konservativen Niveau gehalten
wird. Wir vertrauen den flexiblen Fähigkeiten unseres Quant Ansatzes, auch
weiterhin die Fonds mit den besten Ertragschancen auszuwählen und das Risiko
der Strategien unter dem des Marktes zu halten.
Wenn
die Marktteilnehmer endlich einmal wieder die Gelegenheit erhalten,
durchzuatmen und sich auf die intakten wirtschaftlichen Fundamentaldaten sowie
die noch immer gute -Situation in den Unternehmen zu besinnen, sollte die
gegenwärtige panische Abwärtsspirale ihr Ende finden. Sobald sich der Rauch
dieses Buschbrandes verzogen hat, dürften viele -Anleger erkennen, dass Aktien
so günstig bewertet sind wie nie zuvor und in Scharen an die Aktienmärkte
zurückkehren. Denn es gibt derzeit schlicht keine attraktiven
Anlagealternati-ven und wir sind von den langfristigen Chancen der Aktienmärkte
überzeugt.
Die Ergebnisse der Indezes sind ja erschreckend, insbesondere wenn ich sehe, dass die Performance des Euro Stoxx 50 seit Jahresbeginn -25,8% betrug.
AntwortenLöschenGott sei Dank haben meine Kunden der ATLANTICLUX Lebensversicherung S.A. alle die Anlagestrategien mit Gewinnsicherung gewählt.
Hatte heute wieder Anrufe von Kunden, die ich beruhigen konnte.