Mittwoch, 14. September 2011

FLASH REPORT Nr. 3 :Erneutes Update zur aktuellen Börsenlage




In den vergangenen sechs Wochen herrschte über weite Strecken der Ausnahmezustand an den globalen Börsen. In den Köpfen der Anleger schwelte ohnehin schon seit längerem die Sorge um ein Abgleiten der USA und Europas in eine erneute Rezession, und die sich seit Monaten zuspitzende Schuldenproblematik auf beiden Seiten des Atlantiks tat ihr übriges.

Angesichts der Anfang August veröffentlichten enttäuschenden Frühindikatoren verloren viele Anleger schlicht die Nerven. Politik und Notenbanken bemühten sich um Schadensbegrenzung, indem bspw. in Europa die EZB ihr Ankaufprogramm auf italienische und spanische Staatsanleihen ausweitete. Zeitweise zeigten die Märkte hiernach Ansätze der Stabilisierung, doch die Psychologie behielt die Oberhand und die Aktienmärkte rauschten weiter abwärts, obwohl die Fundamentaldaten keineswegs auf eine Rezession hinweisen.

Insbesondere in Deutschland dürfte sich das Wachstumstempo nach den zurückliegenden Rekordjahren lediglich in den Bereich von 1 bis 2% normalisieren. Mit einer Rezession wird hingegen nicht wirklich gerechnet. Auch auf Unternehmensseite werden weiterhin passable Ergebnisse erwartet.

Nach erneuten Anzeichen einer Beruhigung an den Märkten genügte Ende der letzten Woche die Nachricht vom Rücktritt des deutschen Chefvolkswirtes der EZB, um die Märkte in einen abermaligen Abwärtstaumel zu versetzen. Jürgen Stark, der zum sechsköpfigen EZB Direktorium gehört, ist strikter Gegner der Staatsanleihen-Aufkäufe und will diese nicht länger mittragen. Zudem wurden Stimmen laut, einen „geordneten Staatsbankrott“ Griechenlands zuzulassen, statt weiter Geld in ein marodes System zu pumpen. Wie eine solche Staatsinsolvenz in der Eurozone jedoch vor sich gehen könne und mit welchen Konsequenzen zu rechnen sei, ist nach wie vor völlig unklar.

Die Märkte – insbesondere in Europa - sind daher völlig verunsichert und der DAX fiel am Montag zum ersten Mal seit zwei Jahren zeitweise unter die Marke von 5000. Obwohl die Schuldenkrise in Europa die gesamte Weltwirtschaft beeinträchtigt, fielen die Kurse an den außereuropäischen Börsen bisher nicht ganz so tief. In der untenstehenden Tabelle auf EURO Basis wird dieser Eindruck zusätzlich durch den schwachen Euro unterstrichen, der nur noch bei etwa 1,35 USD notiert. 

Performance ausgewählter Indizes zum 12. September (in EUR) 

Index
19. August bis 12. September
1. August bis 12. September
seit Jahresbeginn
Euro Stoxx 50
-9,5%
-25,1%
-25,8%
DAX 30
-9,5%
-29,1%
-26,6%
CAC 40
-7,0%
-22,1%
-22,4%
FTSE 100
2,0%
-9,5%
-10,6%
Nikkei
-0,5%
-8,3%
-13,0%
S&P 500
7,4%
-4,6%
-7,9%
DJ Industrial
6,1%
-3,3%
-4,4%
MSCI World
2,9%
-9,2%
-13,5%
DJ Sustainable
-0,1%
-12,1%
-14,9%
MSCI Emerging Markets
2,8%
-9,5%
-15,5%
NASDAQ
10,4%
-4,2%
-7,0%

Vor diesem Hintergrund haben sich unsere Anlagestrategien weiterhin relativ gut gehalten. Selbstverständlich beobachten wir die Marktentwicklung ununterbrochen und überprüfen permanent unsere Portfolioallokation.

Nach den ersten deutlichen Kurseinbrüchen hatten wir unsere Aktienallokation Mitte August zwar leicht erhöht, bewerten dies angesichts der ausgewogenen regionalen Streuung jedoch keineswegs als verfrühten Wiedereinstieg – zumal der Aktienanteil insgesamt noch immer auf einem sehr konservativen Niveau gehalten wird. Wir vertrauen den flexiblen Fähigkeiten unseres Quant Ansatzes, auch weiterhin die Fonds mit den besten Ertragschancen auszuwählen und das Risiko der Strategien unter dem des Marktes zu halten.

Wenn die Marktteilnehmer endlich einmal wieder die Gelegenheit erhalten, durchzuatmen und sich auf die intakten wirtschaftlichen Fundamentaldaten sowie die noch immer gute -Situation in den Unternehmen zu besinnen, sollte die gegenwärtige panische Abwärtsspirale ihr Ende finden. Sobald sich der Rauch dieses Buschbrandes verzogen hat, dürften viele -Anleger erkennen, dass Aktien so günstig bewertet sind wie nie zuvor und in Scharen an die Aktienmärkte zurückkehren. Denn es gibt derzeit schlicht keine attraktiven Anlagealternati-ven und wir sind von den langfristigen Chancen der Aktienmärkte überzeugt.

1 Kommentar:

  1. Die Ergebnisse der Indezes sind ja erschreckend, insbesondere wenn ich sehe, dass die Performance des Euro Stoxx 50 seit Jahresbeginn -25,8% betrug.

    Gott sei Dank haben meine Kunden der ATLANTICLUX Lebensversicherung S.A. alle die Anlagestrategien mit Gewinnsicherung gewählt.

    Hatte heute wieder Anrufe von Kunden, die ich beruhigen konnte.

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