Donnerstag, 18. August 2011

Studie: Deutsche Versicherer starten Qualitätsoffensive bei Beratung

17.08.2011 Quelle: FONDS professionell
Deutsche Versicherungsunternehmen wollen kräftig in die Beratung investieren, um deren Qualität weiter zu verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle „Vertriebsmonitor für die Assekuranz 2011“, der vom Institut für Versicherungswirtschaft der Universität St. Gallen und vom Deutscher Ring Krankenversicherungsverein a.G. erstellt wurde.

Damit reagieren die deutschen Versicherer auf den gestiegenen Informationsbedarf ihrer Kunden. Denn drei von vier Kunden erwarten vor Vertragsabschluss eine qualifizierte persönliche Beratung. Zu den kaufentscheidenden Kriterien zählt dabei auch die Kompetenz bei der Empfehlung passgenauer Produkte oder Tarife.

Größere Investments in Mitarbeiterschulungen

Dieser Trend setzt sich auf den deutschsprachigen Nachbarmärkten Österreich und Schweiz fort. Rund zwei Drittel der Branchenentscheider planen – entsprechend der Kundenansprüche – deshalb auch ihre Budgets für Mitarbeiterschulungen zu erhöhen, was die Studie ebenfalls zeigte.

Neukundengewinnung hat oftmals Priorität

Mit dem Ausbau der hauseigenen Beratungskompetenz wollen die Versicherer vor allem im Neukundengeschäft punkten. 43 Prozent der Entscheider zählen die Neukundengewinnung zu den wichtigsten Herausforderungen in diesem Jahr. Speziell auf dem deutschen Markt steht das Erreichen dieses Ziels mit einer Zustimmung von rund 55 Prozent auf der Liste der dringlichsten Aufgaben ganz oben.
Insgesamt hat die Neukundenakquise damit einen ähnlichen Stellenwert wie die Pflege der Bestandskunden erreicht. Vor diesem Hintergrund passen die Versicherungen auch ihre Maßstäbe bei Neueinstellungen an. 60 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, den Aufwand bei der Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter erhöhen zu müssen.

Vertriebserfolge durch individuell zugeschnittene Produkte
Die geplanten Verbesserungen bei der Beratungsqualität wollen die Anbieter auch mit Blick auf ihre künftigen Vertriebsstrategien forcieren. Nach Ansicht von mehr als drei Viertel der Versicherungsstrategen sollte die Branche vermehrt auf spezielle Produkte setzen, die den individuellen Bedürfnissen der Kunden entsprechen. Die Sparten Leben und Nichtleben bieten dabei das größte Potenzial. So gibt nur jeweils ein Drittel der Vertriebsprofis an, dass Kunden in diesen Bereichen bewährte Lösungen nachfragen. Bei Krankenversicherungen liegt dieser Wert dagegen bei 50 Prozent.

Darüber hinaus bietet die Aufwertung der Beratung den Unternehmen die Chance, ihre Kunden über Innovationserfolge im Produktportfolio zu informieren. Externe Experten loben die Branche insbesondere für Fortschritte beim Pricing und in der Produktqualität.

Hintergrundinfos zur Studie
Für den „Vertriebsmonitor für die Assekuranz 2011“ wurden im März 2011 insgesamt 300 Fach- und Führungskräfte im Innen- und Außendienst aus der deutschsprachigen Assekuranz befragt. Die Erhebung wurde vom Deutscher Ring Krankenversicherungsverein a.G. in Zusammenarbeit mit dem Institut für Versicherungswirtschaft der Universität St. Gallen durchgeführt. (ir)

1 Kommentar:

  1. Das passt so schön zum Thema: Der BVK diskutiert derzeit laut über die Einführung eines Bildungspasses für Versicherungsvermittler. Der Vermittler hätte dadurch die Chancen, seine Aus- und Fortbildungsgänge zu dokumentieren. Eine Selbstverpflichtung solle alle fünf Jahre erneuert werden. Na, mal sehen, was da rauskomt oder ob das nciht wieder eine Alibiveranstaltung ist.

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