24.03.2011 - Mit der Absenkung des Höchstrechnungszinses ab 2012 wird die Attraktivität der Lebensversicherung, die in der Regel als Rentenpolice mit Kapitalwahlrecht verkauft wird, weiter geschmälert. Zu diesem Schluss kommt Reiner Will, Geschäftsführer der Kölner Ratingagentur Assekurata.
„Unter der Reduzierung dürfte das Neugeschäft gegen laufende Prämien weiter unter Druck geraten, da die Absenkung des Höchstrechnungszinses die Garantiewerte im Neugeschäft mindert beziehungsweise das Beitragsniveau für die Garantiewerte neu geschlossener Verträge steigen lässt“, erläutert Will. Trotzdem rechnet der Marktbeobachter mit einem „Jahresschlussverkauf 2011“, weil sich Kunden den aktuellen Garantiezins von 2,25 Prozent auf das Sparvermögen sichern wollen.
Energisch streitet auch Debeka-Vorstand Roland Weber für die klassische Lebensversicherung. „Wir sind ganz klar der Meinung, dass beim Vermögensaufbau für den Ruhestand bei Arbeitnehmern und den meisten Selbstständigen eindeutig die Sicherheit im Vordergrund stehen sollte.“ Allein wer für das Alter schon ausreichend vorgesorgt habe, könne getrost auf Risiko gehen. Übersehen würde zudem, dass heutige Lebensversicherungen sich durch eine hohe Flexibilität auszeichneten. Weber: „Die modernen Rentenversicherungen der Debeka bieten beispielsweise eine jederzeitige Kapitalentnahme-Option, den nachträglichen Einschluss von Hinterbliebenenschutz, die Anpassung des Todesfallschutzes sowie flexible Zahlungsmöglichkeiten.“
Kritik an Garantiekosten
Demgegenüber könne bei neuartigen Fondspolicen mit Garantie gerade diese Sicherheitserzeugung abhängig von der Kapitalmarktsituation sehr teuer ausfallen. Dadurch und durch das aktive Management des Fondsguthabens zur Renditemaximierung würde die höhere Renditeprognose wieder aufgelöst. Zudem stünden im Gegensatz zur klassischen Rentenpolice bei fondsgebundenen Rentenversicherungen die Garantien häufig nur zum Ende der Aufschubzeit zur Verfügung.
Dagegen glaubt Markbeobachter Assekurata, dass das fondsgebundene Geschäft an Attraktivität gewinnen könnte. Hierfür sprächen zum Beispiel Wertaufholungen nach der Kapitalmarktkrise und eine insgesamt weiterhin positive Grundstimmung für den Aktienmarkt. Ob diese Stimmung jedoch angesichts des Japan-Desasters und Krieges in Libyen weiterhin möglich ist, bleibt abzuwarten.
Allianz setzt auf Transparenz
An dem Streit um das bessere Produkt möchte sich die Allianz hingegen nicht beteiligen. Sie setzt in ihrer Verkaufsstrategie künftig voll auf Transparenz. „Die Lebensversicherung verbindet Kunde und Anbieter ein Leben lang. Vertrauen zu schaffen und immer wieder zu rechtfertigen, ist deshalb unerlässlich: durch faire Beratung und nachhaltige Betreuung nach Vertragsabschluss, durch hohe Transparenz der Produkte und der Versicherungsbedingungen“, erläutert Vorstandschef Maximilian Zimmerer.
Als First-Mover setzt der Versicherer auf seine neue Kennzahl, die Gesamtkostenquote. Mit ihr könnten die Kunden auf einen Blick erkennen, um wie viel sich die jährliche Wertentwicklung eines Versicherungsvertrages durch Kosten reduziert. Künftig würden angenommenen Wertentwicklungen zudem vor Kosten ausgewiesen, auch Fondskosten seien explizit in den Modellrechnungen mindernd berücksichtigt. Bislang seien die Wertentwicklungen entsprechend den handelsüblichen Regeln bei Fondssparplänen ohne gesonderten Abzug der Fondskosten angegeben worden.
In Zukunft sechs Wertentwicklungsszenarien
Außerdem solle eine breitere Darstellung der Wertentwicklung Missverständnisse bei den Kunden vermeiden. Statt den bisher drei Wertentwicklungsszenarien mit drei, sechs und neun Prozent kann der Kunde bei kapitalmarktnahen Produkten künftig anhand von sechs beispielhaften Angaben auf einer Skala von null bis zehn Prozent sehen, wie sich seine Police entwickeln könnte.
Zimmerer: „Es gilt noch deutlicher zu machen, dass die genannten Gesamtleistungen keine verbindliche Prognose sein können.“ Bei den neuen Produkten würden zudem etwaige Rückvergütungen aus den Fonds nicht nur der Höhe nach ausgewiesen, sondern auch an den Kunden weitergegeben. „Jetzt können auch die gerade von Verbraucherschutzseite empfohlenen kostengünstige Exchange-Traded Funds (ETFs) im Rahmen der fondsgebundenen Produkte angeboten werden“, so der Allianz-Chef. Dies sei ein „signifikanter Vorteil für Versicherungsvertriebe und Kunden.“
„Unter der Reduzierung dürfte das Neugeschäft gegen laufende Prämien weiter unter Druck geraten, da die Absenkung des Höchstrechnungszinses die Garantiewerte im Neugeschäft mindert beziehungsweise das Beitragsniveau für die Garantiewerte neu geschlossener Verträge steigen lässt“, erläutert Will. Trotzdem rechnet der Marktbeobachter mit einem „Jahresschlussverkauf 2011“, weil sich Kunden den aktuellen Garantiezins von 2,25 Prozent auf das Sparvermögen sichern wollen.
Energisch streitet auch Debeka-Vorstand Roland Weber für die klassische Lebensversicherung. „Wir sind ganz klar der Meinung, dass beim Vermögensaufbau für den Ruhestand bei Arbeitnehmern und den meisten Selbstständigen eindeutig die Sicherheit im Vordergrund stehen sollte.“ Allein wer für das Alter schon ausreichend vorgesorgt habe, könne getrost auf Risiko gehen. Übersehen würde zudem, dass heutige Lebensversicherungen sich durch eine hohe Flexibilität auszeichneten. Weber: „Die modernen Rentenversicherungen der Debeka bieten beispielsweise eine jederzeitige Kapitalentnahme-Option, den nachträglichen Einschluss von Hinterbliebenenschutz, die Anpassung des Todesfallschutzes sowie flexible Zahlungsmöglichkeiten.“
Kritik an Garantiekosten
Demgegenüber könne bei neuartigen Fondspolicen mit Garantie gerade diese Sicherheitserzeugung abhängig von der Kapitalmarktsituation sehr teuer ausfallen. Dadurch und durch das aktive Management des Fondsguthabens zur Renditemaximierung würde die höhere Renditeprognose wieder aufgelöst. Zudem stünden im Gegensatz zur klassischen Rentenpolice bei fondsgebundenen Rentenversicherungen die Garantien häufig nur zum Ende der Aufschubzeit zur Verfügung.
Dagegen glaubt Markbeobachter Assekurata, dass das fondsgebundene Geschäft an Attraktivität gewinnen könnte. Hierfür sprächen zum Beispiel Wertaufholungen nach der Kapitalmarktkrise und eine insgesamt weiterhin positive Grundstimmung für den Aktienmarkt. Ob diese Stimmung jedoch angesichts des Japan-Desasters und Krieges in Libyen weiterhin möglich ist, bleibt abzuwarten.
Allianz setzt auf Transparenz
An dem Streit um das bessere Produkt möchte sich die Allianz hingegen nicht beteiligen. Sie setzt in ihrer Verkaufsstrategie künftig voll auf Transparenz. „Die Lebensversicherung verbindet Kunde und Anbieter ein Leben lang. Vertrauen zu schaffen und immer wieder zu rechtfertigen, ist deshalb unerlässlich: durch faire Beratung und nachhaltige Betreuung nach Vertragsabschluss, durch hohe Transparenz der Produkte und der Versicherungsbedingungen“, erläutert Vorstandschef Maximilian Zimmerer.
Als First-Mover setzt der Versicherer auf seine neue Kennzahl, die Gesamtkostenquote. Mit ihr könnten die Kunden auf einen Blick erkennen, um wie viel sich die jährliche Wertentwicklung eines Versicherungsvertrages durch Kosten reduziert. Künftig würden angenommenen Wertentwicklungen zudem vor Kosten ausgewiesen, auch Fondskosten seien explizit in den Modellrechnungen mindernd berücksichtigt. Bislang seien die Wertentwicklungen entsprechend den handelsüblichen Regeln bei Fondssparplänen ohne gesonderten Abzug der Fondskosten angegeben worden.
In Zukunft sechs Wertentwicklungsszenarien
Außerdem solle eine breitere Darstellung der Wertentwicklung Missverständnisse bei den Kunden vermeiden. Statt den bisher drei Wertentwicklungsszenarien mit drei, sechs und neun Prozent kann der Kunde bei kapitalmarktnahen Produkten künftig anhand von sechs beispielhaften Angaben auf einer Skala von null bis zehn Prozent sehen, wie sich seine Police entwickeln könnte.
Zimmerer: „Es gilt noch deutlicher zu machen, dass die genannten Gesamtleistungen keine verbindliche Prognose sein können.“ Bei den neuen Produkten würden zudem etwaige Rückvergütungen aus den Fonds nicht nur der Höhe nach ausgewiesen, sondern auch an den Kunden weitergegeben. „Jetzt können auch die gerade von Verbraucherschutzseite empfohlenen kostengünstige Exchange-Traded Funds (ETFs) im Rahmen der fondsgebundenen Produkte angeboten werden“, so der Allianz-Chef. Dies sei ein „signifikanter Vorteil für Versicherungsvertriebe und Kunden.“
Jüngere Kunden: Erhöhte Nachfrage im Vorfeld der Garantiezinssenkung
AntwortenLöschen(28.04.2011 aus experten-Newsletter) • Mehr als ein Drittel aller Makler erwartet in Folge der zum Jahreswechsel in Kraft tretenden Garantiezinssenkung eine zeitlich begrenzte Nachfragesteigerung nach klassischen Lebens- und Rentenversicherungsprodukten. Die Erwartung scheint begründet: 30 Prozent aller Bundesbürger haben die kommende Garantiezinssenkung für klassische Produkte der privaten Altersvorsorge (pAV) bereits bewusst registriert und jeder sechste 18 bis 35-Jährige plant nach eigener Aussage den zeitnahen Abschluss eines entsprechenden Produkts. Es ist damit zu rechnen, dass sich im Vorfeld der Zinssenkung eine gewisse Torschlusspanik im Privatkundenmarkt der Assekuranz breit machen wird, die höheren Garantien für sich zu sichern.
Zu diesem Ergebnis kommt die Startbefragung der Marktstudie „pAV-Tracker 2011“ des Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGovPsychonomics AG. Im Rahmen der Studie werden Privatkunden bis Ende 2011 wöchentlich bevölkerungsrepräsentativ befragt, insgesamt über 5000. Darüber hinaus wird eine quartalsmäßige Befragung von 200 Maklern zur pAV-Nachfrage und dem Relevant Set der pAV-Anbieter durchgeführt.
Demnach liegt die aktuelle Abschlussbereitschaft für eine private Altersvorsorge in der Bevölkerung ab 18 Jahren bei aktuell neun Prozent. Noch deutlich höher liegt dieser Anteil bei den zwischen 18 und 35-Jährigen: 17 Prozent planen nach eigener Aussage einen Abschluss innerhalb der nächsten drei Monate. Dr. Oliver Gaedeke, Vorstand und Leiter der Finanzdienstleistungsmarktforschung der YouGovPsychonomics AG ergänzt: „Das Absenken der Garantieverzinsung um 0,50 Prozentpunkte auf 1,75 Prozent trifft die Deutschen in einem äußerst sensiblen Punkt: Schon immer – und seit der Finanzkrise erst recht – ist der Wunsch nach hohen Sicherheiten bei langfristigen Sparanlagen stark ausgeprägt.“
Im aktuellen Ranking potentieller Anbieter kommen den Befragten derzeit am ehesten folgende Unternehmen in den Sinn: Allianz, AXA, HUK-Coburg, SV SparkassenVersicherung, R+V, ERGO, Debeka, DEVK, CosmosDirekt und AachenMünchener.
MAKLERVERTRIEB IN DEN STARTLÖCHERN
Ein gesteigertes Interesse bestätigen auch viele Makler. Nur etwa ein Drittel geht davon aus, dass die beschlossene Zinssenkung die Attraktivität von Lebens- und Rentenversicherungen überhaupt nicht beeinflussen wird. Doch das Thema polarisiert. Fast ebenso viele Makler geben an, dass sich die Attraktivität entsprechender Produkte nicht verändern wird. Und während 34 Prozent aller befragten Makler davon ausgehen, dass sich die künftige Zinsreduzierung positiv auf die Nachfrage im laufenden Jahr auswirken wird, schließen immerhin 20 Prozent eine solche Entwicklung aus. Demensprechend plant fast jeder dritte Makler gezielte Vertriebs-Aktionen im laufenden Jahr. 38 Prozent sitzen das Thema zurzeit aus.
„Gerade diejenigen Makler, die aktiv werden wollen, erwarten Rückendeckung von den Produktgebern“, ergänzt Studienleiterin Anne Wrede. „Viele erwarten eine verstärkte Werbepräsenz. Häufig wird der Wunsch nach mehr Klarheit und Transparenz hinsichtlich entsprechender Produkte gefordert. Viele erwarten sogar spezifische Werbematerialien zum Thema Zinsabsenkung.“
Quelle: YouGovPsychonomics AG, (2011)
Das mal so am Rande ...
AntwortenLöschenBCA fordert „Alte-Hasen-Regelung“
Freie Vermittler gleichstellen
Eine „Alte-Hasen-Regelung" muß bei der gesetzlichen Regulierung der Finanzberatung auch für freie Finanzvermittler gelten, um freie Vermittler von geschlossenen Fonds nicht zu benachteiligen, fordert BCA-Vorstandsmitglied Roland Roider. Dies müsse vor allem für Mitglieder von Haftungsdächern gelten.
Zu begrüßen sei, dass die jetzt von der Bundesregierung verabschiedete Gesetzesnovelle des Finanzanlagenvermittler- und Vermögensanlagerechts eine weitgehende Anpassung der Regelungen für Versicherungsvermittler und -berater auch für Finanzvermittler und -berater vorsehe. Roider befürchtet aber, dass eine fehlende "Alte-Hasen-Regelung" kontraproduktiv sei. Für Versicherungsvermittler habe sich bewährt, dass diese zum Beispiel nur dann eine Sachkundeprüfung nachweisen müssten, wenn sie erst kurz am Markt tätig seien.
Eine "Alte-Hasen-Regelung" müsse auch für erfahrene Fondsberater gelten. Ein Vermittler, der seit vielen Jahren einen festen und beständigen Kundenstamm habe, sei der beste Beweis für gute Beratung, betonte Roider.
"Dies trifft vor allem für Vermittler unter einem Haftungsdach zu, die schon diesem umfassende Qualifikationen nachweisen müssen", unterstrich Dr. Frank Ulbricht, Vorstandsmitglied der BCA Bank AG. Außerdem erfüllten Haftungsdach-Mitglieder der BCA-Bank schon jetzt die gesetzlich geforderten Dokumentationsverpflichtungen und seien auch gegen Vermögensschäden abgesichert.
Die Verpflichtung zum Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung, die für die Erteilung der Gewerbeerlaubnis zwingend vorgeschrieben werden soll, wird von Roider unterstützt. "Ich kann jedem Vermittler nur anraten, sich möglichst schon jetzt ausreichenden Versicherungsschutz zu besorgen". So biete die BCA schon seit Jahren Angebote zur Vermögensschadenhaftpflicht für die angeschlossenen rund 10.000 freien Berater an.
Passt zwar nicht so ganz zum Thema, aber geht mal auf die Internetseiten von Fonds Professionell und lest mal diesen Beitrag:
AntwortenLöschenErgo räumt falsche Berechnungen bei Riester-Policen ein
10.06.2011
Die Ergo-Versicherung hat dieser Tage nicht viel zu lachen: Gerade erst sorgte das Bekanntwerden von einer als biedere Vertreterreise getarnten Sex-Sause im Jahr 2007 für negative Schlagzeilen und hämische Kommentare reihum – jetzt kommen neue Vorwürfe hinzu. So sollen Versicherungsvertreter der Ergo-Tochter Hamburg-Mannheimer zehntausenden Kunden bewusst viel zu teure Riester-Renten verkauft haben – die pompös als Kaiser-Renten tituliert wurden –, wie das ‚Handelsblatt’ am gestrigen Donnerstag schrieb.
Insgesamt seien rund 70.000 Kunden betroffen, denen zwischen 2005 und 2006 durch falsch veranschlagte, respektive zu hoch angesetzte Verwaltungskosten für Riesterverträge in toto ein Schaden von bis zu 160 Millionen Euro entstanden sei. Damit wäre gut jede dritte Police in dem Zeitraum betroffen, nachdem die Vertreter der Hamburg-Mannheimer zwischen 2005 und 2006 insgesamt 215.000 Riester-Verträge abgeschlossen hätten, wie das Handelsblatt schreibt. In den fraglichen Kontrakten seien die Kosten höher ausgewiesen worden, als man es dem Kunden während der Unterbreitung des Angebots gesagt hatte. Als Grundlage für die Behauptungen bezieht sich das ‚Handelsblatt’ auf eidesstaatliche Aussagen ehemalige Generalvertreter, die in der Vergangenheit selber entsprechende Policen verkauft hätten. (geht viel länger!)
Na was soll man dazu sagen? Qualität setzt sich halt durch! Ich kann mich in zehn Jahren Arbeit für die FWU nicht einmal daran erinnern, dass wir bei Vertriebsveranstaltungen so aus dem Rahmen gebrochen wären, dafür setzt das Team um Michael Emmel aber auch alles daran, dass die Kunden im Rahmen der Riester Verträge immer bestens informiert sind. Es geht also auch anders und ich finde es schlimm, dass so ein großer Anbieter das Bild unserer Arbeit in der Wahrnehmung der Bürger so in den Dreck zieht. Danke dafür!!!
AntwortenLöschenKlausii